Tresorschlösser Arten

Tresorschlösser – welche Arten gibt es?

Die Arten der Tresorschlösser sind beinahe genauso zahlreich, wie die der Tresore selbst. Sie können zwischen althergebrachten Schlüsseln bis hin zu elektronischen Zahlenschlössern oder Fingerabdruckscannern wählen. Dabei gibt es keine Art, die allen anderen haushoch überlegen ist. Jedes Schloss hat seine eigenen Vor- und Nachteile.

 

Welche Arten von Tresorschlössern gibt es?

Zunächst müssen die Tresorschlösser in mechanische und elektronische Systeme unterschieden werden. Diese Arten untergliedern sich zudem in weitere Schließmechanismen:

Mechanische Tresorschloss Arten:

  • Doppelbartschloss
  • Mechanisches Zahlenschloss

Elektronische Tresorschloss Arten:

  • Elektronisches Zahlenschloss
  • Elektronisches Zahlenschloss mit mechanischer Notschließung
  • Biometrisches Schloss (Fingerscan)
  • RFID-Schlösser
  • Bluetooth-Schlösser

Tresorschlösser ArtenUnterteilung der Tresorschloss Arten nach Widerstandsklasse

Zudem werden die Arten des Tresorschlosses noch in unterschiedliche Widerstandsklassen unterteilt. Diese reichen von A bis D (1 bis 4). Dabei bietet A (1) den geringsten Schutz. Hierunter fallen meist mechanische Schlösser. Diese werden in der Regel mit den Klassen A bis C (1 bis 3) deklariert. Die Klasse D ist den elektronischen Tresorschlössern vorbehalten.

Grundsätzlich muss aber ein Tresor mit Widerstandsgrad 0, 1 oder 2 wenigstens ein Tresorschloss der Art A (1) besitzen. Für einen Safe des Widerstandsgrades 3 muss ein Schloss der Klasse B (2) verbaut sein. Und die Widerstandsgrade 4 und 5 erfordern zwei Tresorschlösser der Art B (2) usw.

 

Übersicht der vorgeschriebenen Sicherheitsschlösser bei einem Tresor – in Abhängigkeit vom Widerstandsgrad

Widerstandsgrad 0 – II III IV – V VI – X XI – XII XIII
A 1x
B 1x 2x
C 2x 3x
D 2x

Wie die Tabelle zeigt, gibt es verschiedene Arten Tresorschlösser. Eine davon ist das mechanische Doppelbartschloss. Dieses wird bei Tresoren mit Widerstandsgrad 0-II verbaut und ist durch einen oder mehrere Schlüssel der Kategorie A gesichert.

 

Tresorschloss nach Arten

 

Mechanisches Doppelbartschloss

Üblicherweise werden Tresore sowohl im Privat- als auch im Geschäftsbereich mit einem Doppelbartschloss ausgeliefert. Dazu gehören in der Regel zwei Schlüssel – gegen eine Gebühr können weitere Schlüssel angefertigt werden. Fortan kann nur der den Tresor öffnen, der weiß, wo die Schlüssel liegen.

Vorteile:

  • Keine Codeeingabe (Code kann vergessen werden).
  • Nur wer weiß, wo der Schlüssel liegt, kann den Tresor öffnen.
  • Tresorschloss funktioniert ohne Batterie.
  • Schloss ohne Aufpreis erhältlich.

Nachteile:

  • Schlüssel muss an einem sicheren Ort aufbewahrt werden.
  • Tresorschlüssel mit markanter Länge (12 cm). Erfahrene Einbrecher wissen, wonach sie Ausschau halten müssen.

 

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Mechanisches Zahlenschloss

Eine weitere Art Tresorschloss ist das mechanische Zahlenschloss. Es besteht aus drei oder vier übereinander liegenden Scheiben, deren Rand in 10er-Schritten mit den Ziffern von 0 bis 90 beschriftet ist.

Zum Öffnen des Safes muss nun die Drehscheibe des Schlosses dem eingestellten Code entsprechend auf die Nummerpositionen gedreht werden. Je nach Anzahl der Drehscheibe unterscheidet sich die Code-Länge. So haben drei Drehscheiben einen dreistelligen Öffnungscode. Die Geheimzahl der 4-Scheibenschlösser setzt sich aus vier 2-stelligen Zahlenpaaren zusammen.

Werksseitig werden Tresore mit Schlössern dieser Art bei drei Scheiben meist mit der Kombination 10-20-30 ausgeliefert. Um den Tresor zu öffnen, müssen Sie die Codescheibe in vier Schritten bedienen. Zunächst drehen Sie die Scheibe viermal gegen den Uhrzeigersinn, bis die Zahl 10 erscheint. Im nächsten Schritt drehen Sie die Scheibe dreimal im Uhrzeigersinn, bis die Zahl 20 in der Nullstellung steht. Anschließend bewegen Sie die Scheibe zweimal gegen den Uhrzeigersinn, bis die Zahl 30 markiert ist. Zum Schluss drehen Sie die Scheibe bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn und öffnen den Tresor mit dem Griff. Sollte bei der Bedienung ein Fehler passieren, müssen Sie den gesamten Vorgang wiederholen. Die Kombination kann mithilfe des mitgelieferten Umstellschlüssels geändert werden.

Vorteile:

  • Es wird kein Schlüssel benötigt.
  • Keine Batterie erforderlich
  • Code kann beliebig oft geändert werden.

Nachteile:

  • Code kann vergessen werden.
  • Mehrkosten gegenüber einem Doppelbartschloss

 

Elektronisches Zahlenschloss

Immer häufiger werden mechanische Zahlenschlösser durch elektronische Zahlenschlösser ersetzt. Statt mit einer Drehscheibe muss hier der Code nur über ein Tastenfeld, ähnlich einem Geldautomaten, eingegeben werden. Der Nachteil dieser Art von Tresorschloss: Damit sie funktionieren, müssen aufgeladene Batterien in dem Schloss eingesetzt sein. Manche Modelle warnen bei nachlassender Akkuleistung aber durch einen Piepton.

Vorteile:

  • Kein Verlustrisiko eines Schlüssels
  • Flexibilität durch Änderbarkeit des Codes
  • Möglichkeit, den Code an Dritte weiterzugeben.

Nachteile:

  • Batteriewechsel nach drei bis vier Jahren
  • Teurer in der Anschaffung
  • Code kann vergessen werden.

 

Elektronisches Zahlenschloss mit mechanischer Notschließung

Das elektronische Zahlenschloss mit mechanischer Notschließung ist eine Kombination von elektronischer Codeöffnung und Doppelbartschlüssel. Versagt bei diesem Tresorschloss ein Schließmechanismus, lässt sich der Safe immer noch über den anderen öffnen. Damit vereinen Tresorschlösser dieser Art aber auch die Vor- und Nachteile der elektronischen Schlösser und Doppelbartschlösser.

Vorteile:

  • Code beliebig änderbar.
  • Verschiedene Personen können mittels Codes oder Schlüssel den Safe öffnen.

Nachteile:

  • Batteriewechsel nach drei bis vier Jahren
  • Teurer in der Anschaffung
  • Code und Schlüssel können verloren gehen.

 

Biometrisches Tresorschloss

Unter den Tresorschlössern gehören die Arten mit Fingerprint/Fingerscan beinahe zu den Sichersten. Denn ohne den passenden Abdruck lässt sich der Safe nicht öffnen.

Und im Gegensatz zu einem unhandlichen Schlüssel am Schlüsselbund ist der Finger stets griffbereit. Auch müssen Sie sich keinen mehrstelligen Code merken – und können ihn auch nicht vergessen. Einige Tresorschlösser dieser Art erlauben das Speichern der Fingerabdrücke verschiedener Personen. Auch hier gibt es Modelle mit mechanischer Notöffnung oder elektronischem Zahlenschloss.

Vorteile:

  • Der Fingerabdruck ändert sich nicht.
  • Kann nicht verloren gehen.
  • Fingerprint lässt sich kaum manipulieren.

Nachteile:

  • Teurer in der Anschaffung
  • Man muss sich merken, welche Finger im System hinterlegt wurden.
  • Schmutzige oder fettige Finger können den Schließmechanismus blockieren.

 

Elektronisches Schloss mit RFID-Technologie

Kontaktloses Bezahlen mit Bank- oder Kreditkarten ist heutzutage alltäglich. Ebenso wie das Öffnen eines Hotelzimmers mit einer Schlüsselkarte oder das Öffnen des Autos mit einem physischen Schlüssel. Warum sollte man nicht auch einen Tresor auf diese Weise öffnen können? Mit der RFID-Technologie (radio-frequency identification) wird die Notwendigkeit von Schlüsseln oder Zahlencodes für die Tresoröffnung eliminiert. Diese sind lediglich für den Notfall noch vorgesehen. Das System basiert auf einem Transponder und einem Lesegerät, die Daten werden mittels Nahfeldkommunikation ohne Berührung über niedrige Frequenzen ausgetauscht. Der passive Transponder benötigt keine eigene Energiequelle und erhält sie vom Lesegerät. Plastikkarten sind dabei die Card-Transponder, welche den Tresor dank des im Safe integrierten Lesegeräts schnell und einfach öffnen.

Vorteile:

  • Die Transponderkarte kann bei Nichtfunktion neu programmiert werden.
  • Sie müssen sich keinen Code merken.
  • Es wird kein Schlüssel benötigt.
  • Die Tresorschloss Art kann auch elektronisch per Zahlencode oder mechanisch mit Schlüssel geöffnet werden.

Nachteile:

  • Teurer als mechanische oder elektronische Schlösser
  • Codekarte kann verloren gehen.

 

Elektronisches Schloss mit Bluetooth-Technologie

Eine Neuheit unter den Tresorschloss Arten sind Hoteltresore mit Bluetooth-Technologie. Hierbei wird eine App auf dem Smartphone oder iPhone verwendet. Nähert sich dieses dann dem entsprechenden Tresor, öffnet der Safe automatisch, sobald das Smartphone erkannt wurde. Gelegentlich müssen Sie bei derartigen Tresorschlössern, aber auch einen Zahlencode eingeben.

Vorteile:

  • Keine Zugangskarte/kein Schlüssel erforderlich
  • Automatische Öffnung mit dem autorisierten Handy.
  • Zugriffsberechtigungen zeitlich begrenzt oder dauerhaft möglich.
  • Öffnungsprotokoll verrät, wer, wann, wie lange den Tresor geöffnet hat.

Nachteile:

  • Teurer als mechanische oder elektronische Schlösser
  • Handy kann mit der App verloren gehen.
  • Bei Neuinstallation der App müssen Berechtigungen neu vergeben werden.

 

Warum gibt es so viele Tresorschloss Arten?

Wie auch die Anforderungen an einen Safe sind auch die Vorstellungen von einem sicheren Schließsystem unterschiedlich. Mitunter ist das einer der Gründe, warum es so viele Tresorschloss Arten gibt. So brauchen etwa bei einem Tresor im gewerblichen Bereich mehrere Personen Zugriff auf den Inhalt. Da kann ein Doppelbartschloss eher hinderlich sein. Das entfällt im Privaten eher. Hinzu kommt der jeweilige Widerstandsgrad des Safes selbst, der, gemäß EN 1300, dann gewisse Tresorschloss Arten aufweisen muss. Generell haben alle Systeme ihre Vor- und Nachteile. Welches Sie sich selbst aussuchen, bleibt Ihren eigenen Vorlieben überlassen.